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Steigende Kaffeepreise


Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Kaffeeproduktion und Preisentwicklung

Kaffee ist einer der wichtigsten exportierten Rohstoffe weltweit. Mehr als 100 Millionen Menschen leben direkt oder indirekt von seinem Anbau und Verkauf. Die Preisgestaltung von Kaffee wird durch Angebot und Nachfrage an den Warenterminbörsen bestimmt.

Handelsplätze und Preisentwicklung

Die wichtigste Handelsbörse für Arabica-Bohnen ist die New York Board of Trade (ICE Futures U.S.), während Canephora (Robusta)-Kaffee hauptsächlich an der NYSE Liffe in London gehandelt wird. 1 Pfund Kaffee entspricht etwa 0,454 kg.

In den letzten fünf Jahren ist der Preis für Kaffee drastisch gestiegen:

  • 2020 lag der Preis bei ca. 2,20 €/kg.
  • Ende Januar 2025 ist er nun auf ca. 8,10 €/kg gestiegen.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen

Der Klimawandel erschwert den Kaffeeanbau weltweit, insbesondere durch extreme Temperaturen und unregelmäßige Niederschläge. Diese Veränderungen haben gravierende Folgen für die wichtigsten Kaffeeexportländer:

  • Brasilien, der weltweit größte Rohkaffeeexporteur, erlebte 2024 den heißesten Frühling und Sommer seit 1949. Eine historische Trockenheit, gefolgt von schweren Überschwemmungen, beeinträchtigte sowohl die Menge als auch die Qualität der Ernte erheblich.
  • Vietnam, der führende Exporteur von Canephora (Robusta)-Kaffee, leidet ebenfalls unter extremen Wetterbedingungen, was die globale Kaffeeproduktion weiter unter Druck setzt.

Brasilien in der Krise: Währungsabsturz, politische Unruhen und ihre Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte

Das Jahr 2024 hat Brasilien vor massive wirtschaftliche und politische Herausforderungen gestellt. Der dramatische Wertverlust des brasilianischen Real (BRL), politische Spannungen und klimabedingte Ernteeinbrüche setzen die Rohstoffmärkte unter erheblichen Druck. Besonders betroffen ist der Kaffeemarkt, da Brasilien der weltweit größte Exporteur von Rohkaffee ist. Doch welche Folgen hat die aktuelle Krise konkret?

1. Währungskollaps und finanzielle Instabilität

Der brasilianische Real ist auf ein historisches Tief gefallen. Dies erschwert es brasilianischen Unternehmen, ihre Kosten zu decken, insbesondere wenn sie auf US-Dollar angewiesen sind. Unternehmen mit ungesicherten Währungsrisiken geraten zunehmend unter finanziellen Druck, da sie immer mehr Real aufbringen müssen, um ihre Verbindlichkeiten zu bedienen. Die daraus resultierenden Liquiditätsengpässe könnten eine Welle von Insolvenzen auslösen.

2. Politische Unsicherheit verschärft die Lage

Zusätzliche Brisanz erhält die Situation durch die Verhaftung von General Walter Braga Netto, einem ehemaligen Verteidigungsminister und Vizepräsidentschaftskandidaten von Jair Bolsonaro. Ihm wird vorgeworfen, an einem Putschversuch und einem Attentat auf Präsident Lula beteiligt gewesen zu sein. Diese Ereignisse schüren die politische Unsicherheit und könnten die Wirtschaftslage weiter destabilisieren.

3. Auswirkungen auf den Rohstoffhandel

Aufgrund der Unsicherheiten auf den Märkten reagieren viele Rohstoffhändler mit Hamsterverhalten. Besitzer von Kaffeevorräten halten ihre Bestände zurück, anstatt sie zu verkaufen, da sie weitere Preissteigerungen erwarten. Gleichzeitig sorgt die kritische Liquiditätssituation dafür, dass selbst große Handelsunternehmen Schwierigkeiten haben, an ausreichend Bargeld zu kommen, um ihre Geschäfte fortzusetzen.

4. Klimawandel und Ernteeinbrüche

Der Klimawandel spielt eine immer größere Rolle für die brasilianische Wirtschaft. 2024 war durch extreme Wetterbedingungen geprägt: Der heißeste Frühling und Sommer seit 1949, gefolgt von historischer Trockenheit und späteren Überschwemmungen, haben die Kaffeeernte drastisch reduziert. Statt der gewohnten 50 Millionen Sack Kaffee werden für dieses Jahr nur 35 bis 38 Millionen erwartet. Auch Vietnam, der größte Produzent von Robusta-Kaffee, leidet unter klimatischen Extremen, was die globale Kaffeeproduktion weiter unter Druck setzt.

5. Steigende Volatilität an den Märkten

Die instabile Situation in Brasilien zeigt sich auch an den Warenterminbörsen. Die Preise für Rohstoffe wie Kaffee sind starken Schwankungen unterworfen. Die wichtigsten Handelsplätze für Kaffee, die New York Board of Trade (ICE Futures U.S.) für Arabica-Bohnen und die NYSE Liffe in London für Robusta-Kaffee, verzeichnen hohe Volatilitätswerte. Anleger und Händler müssen sich auf unsichere Zeiten einstellen.


Nachhaltigkeit und fairer Handel

Angesichts dieser Herausforderungen ist es entscheidend, nachhaltige Anbaumethoden zu fördern und faire Löhne für Kaffeebauern sicherzustellen. Um weiterhin hochwertige Bohnen zu erhalten, sind wir bereit, höhere Preise zu zahlen, anstatt auf billigere, minderwertige Ware auszuweichen. Nachhaltigkeit und eine gerechte Bezahlung der Bauern müssen oberste Priorität haben, um die Zukunft des Kaffees zu sichern.

verfasst am 04.02.2025